Ist Brandschutz nicht für alle wichtig? Warum sollten gerade Senioren sich dafür interessieren? Diese Fragen stellte sich mancher Besucher, der zum Seniorentreff im Juni ins Kolpinghaus gekommen war.
Antwort darauf erhielten sie in einem ausführlichen und anschaulich gestalteten Vortrag vom ehem. Kreisbrandinspektor , Herrn Bruno Kiesel. Er erklärte, dass die älteren Mitbürger die gefährdetste Gruppe bei Bränden seien. Der Grund dafür ist naheliegend: Je älter wir werden, desto schwächer bzw. unsicherer werden unsere Sinneswahrnehmungen. So kommt es, dass wir dann Feuer oder auch Gas viel zu spät riechen, die Flammen erst später wahrnehmen, das Prasseln des Feuers oder sogar den Rauchmelder zu spät hören. Hinzu kommt, dass die Vergesslichkeit zunimmt und die Mobilität meist eingeschränkt ist , sodass die eigene Rettung oft mühsam ist.
Gerade deshalb meinte der Referent, dass es besonders wichtig sei, vorbeugend zu handeln. Er warnte vor überlasteten Steckdosenleisten, vor Fernsehern, die zu nah an der Wand stehen und auch solchen, die man im Stand-by-Modus gar nicht mehr ganz ausschaltet. Überhaupt sollte man keine Waschmaschinen oder Trockner laufen lassen, wenn man nicht zuhause ist. Auch Dunstabzüge müssen regelmäßig gesäubert werden, damit nicht zu viel Fett zu einer Gefahr wird. In jeder Wohnung sollten unbedingt Rauchmelder an der Decke befestigt werden, möglichst mit 10-Jahres-Batterien. Auch im Urlaub sollte man vorsorgen, indem man die in jedem Hotelzimmer ausgehängten Fluchtwege sich gleich am ersten Tag genau anschaut. Sollte es daheim doch zu einem Brand kommen, ist es für Senioren wichtig, möglichst noch die Feuerwehr unter der Tel.Nr. 112 zu informieren und möglichst schnell die Wohnung bzw. das Haus zu verlassen.
Anhand einer Checkliste konnten die Senioren anschließend selbst überprüfen, wo sie evtl. Schwachstellen in ihrem Haushalt haben. Die Leiterin des Seniorenclubs „Spätlese“, Erna Ziegler, dankte Herrn Kiesel für die vielen hilfreichen Hinweise, die sicher manchen sehr nachdenklich haben werden lassen.
Danken durfte sie an diesem Tag auch ganz besonders einer treuen und zuverlässigen Mitarbeiterin, Frau Rita Strauß. Seit über 20 Jahren hat diese für den Seniorenkreis regelmäßig gebacken und sich selbständig noch jeweils ihre Helferinnen dazu gesucht. Nun möchte sie auch nur noch gelegentlich Helferin sein und hat die Verantwortung weitergegeben an Barbara Ziegler. Die Besucher bedankten sich bei ihr mit einem kräftigen Applaus und die Leiterin mit einem Blumengruß und einem Überraschungskörbchen.
Erna Ziegler für das Seniorenteam