Pfarrer Paul Masolo und Hubert Schneider – ein unschlagbares Team
Gesucht hatte Pfarrer Paul Masolo bei seinem ersten Einsatz in Güntersleben eigentlich nur die Tennishalle, gefunden hatte er in dem hilfsbereiten Günterslebener Hubert Schneider, der ihn zufällig bei der Suche beobachtete und ansprach, einen Freund fürs Leben. Bereits 17 mal besuchte dieser zusammen mit seiner Frau Christa Pfarrer Paul Masolo in Uganda. So ist es kein Wunder, dass sich das Ehepaar ein gutes Bild vom Leben und Wirken des Pfarrers machen kann, der immer im August nach Güntersleben kommt, um den hiesigen Geistlichen in seinem Urlaub zu vertreten.
Das wissen auch die Besucher des Seniorenclubs „Spätlese“. Aus diesem Grund kamen wieder über 60 Zuhörer in den Kolpingsaal, wo ihnen Hubert Schneider neben einem selbst gedrehten Film über den Heimatort des Pfarrers und zwei Diashows über das Priesterseminar in Kampala, das Paul Masolo leitet, und über die Lebensverhältnisse dort allgemein, zeigte. In beiden Gegenden kennen sich Hubert und Christa Schneider inzwischen gut aus, auch wenn die Hauptstadt etwa 300 km entfernt liegt vom Dorf, aus dem Pfr. Paul kommt. In einem äußerst interessanten Film zeigte er, wie sie dort in der Kirche am Berg, die der ugandische Pfarrer mit Spenden aus seinem vielen Auslandsaufenthalten hat bauen lassen, einen bewegungsreichen Festgottesdienst gefeiert haben, wie danach im Freien gekocht wurde – überwiegend Kochbananen auf Bananenblätter, Reis, Bohnen, aber auch Hähnchen, Rind, Huhn o.ä. Inzwischen waren die Kinder schon etwas nach Alter in Gruppen gesetzt worden, damit nicht die großen den kleinen gleich alles wegessen. Auch die Männer saßen schon im Kreis, denn alle wollten ja mit dabei sein, wenn am Ende der große Topf mit Bier in die Mitte gestellt wurde, aus dem man mit langen Halmen das immer wieder mit heißem Wasser verdünnte Getränk sog. Selbst einige Frauen wurden dabei schon geduldet.
Im Film konnte man aber auch sehen, wie mühsam das Mahlen der Hirse über einem Brett ist, das Aufgabe der Frauen ist. Aufgabe der vielen Kinder ist es überwiegend, Wasser in Kanistern zu holen aus entfernter liegenden Brunnen. Die Männer kümmern sich mehr um die Feldarbeit und die Kühe, die lange nicht so viel Milch geben wie bei uns. Überhaupt kann man sagen, dass sich das Leben ganz überwiegend im Freien abspielt, bis am Abend das Zirpen der Grillen ankündigt, dass es ganz schnell jetzt dunkel wird.
Ganz anders die Bilder vom Priesterseminar in Kampala. Dort steht die von den Italienern gebaute moderne Kirche. Darum herum sieht man viele gut renovierte Häuser, die Pfr. Paul in den 19 Jahren, seit er dort die Leitung übernommen hat, hat verbessern lassen. Inzwischen werden hier in der Regel über 200 Studenten zu Priestern ausgebildet und in den Semesterwochen die Einrichtungen für Kurse o.ä. genutzt. Oft bringt Pfr. Paul auf einem Transporter auch große Fleischstücke mit, wenn er wieder mal zuhause war, „denn dort gibt es das beste!“
Aber auch er muss mit seinen jetzt 60 Jahren noch einmal den Dienst wechseln, weil sein Bischof es so will. Wohin, das weiß er noch nicht. Aber Hubert und Christa wollen ihn auch nächstes Jahr wieder besuchen, denn wie sagte Christa: „Wir kennen doch dort so viele Menschen. Die warten doch auf uns!“
Mit einem großen Beifall bedankten sich die Senioren bei Hubert Schneider für diese umfangreichen interessanten Informationen. Pfarrer Paul Masolo gaben sie eine großzügige Spende mit auf die Heimreise, damit er weiterhin den Menschen in seinem Wirkungskreis helfen kann.