Am 19.3.2023 veranstaltete die Kolpingjugend Güntersleben wieder ihre beliebte Nachtwächter Tour durch Güntersleben. Da die diese im vergangenen Jahr bereits großes Interesse weckte, stand für uns fest:
Der Nachtwächter sucht sich eine neue Route mit historischen Orten und bietet wieder eine Führung an.
An der Führung nahmen insgesamt über 80 Personen teil, welche in 5 Gruppen aufgeteilt die Stationen besuchten. Los ging’s an der Festhalle, hier erzählte unsere Nachtwächterin Kathi zusammen mit dem als Schulkind verkleideten Maxi jede Menge interessante Fakten und Geschichten zum Beginn der Siedlung Günterslebens, der Lorenzkapelle sowie dem Entstehen der Festhalle und der Verkehrsentwicklung im Dorf. Nur ein Katzensprung weiter warteten schon Maria und Leo in alter Tracht und Galakleidung am Kneippbecken des Dürrbachparks. Passend zur Nähe am Bach erfuhren die Teilnehmenden hier vieles über die Geschichte und Bedeutung der Brunnen im historischen Güntersleben, den Aufbau der Wasserversorgung mit Hochbehälter an der Kastanieninsel um 1907 sowie die große feierliche Einweihung am 01.08.1909.
Bachabwärts warteten Nadine und Johannes vor der alten Turnhalle. Die Zuhörer wurden in längst vergangene Jahre zurückversetzt, als sie dem Dialog des aus der Vergangenheit stammenden Johannes und der aus der Gegenwart sprechenden Nadine lauschen durften. Durch das Gespräch wurde die Geschichte und der Nutzen der alten Turnhalle an der Gramschatzer Straße behandelt. Auch die Vereine und das gesellschaftliche Leben im 20 Jahrhundert wurden auf eine lustige und informative Art vermittelt. Johannes vom Gesangsverein und Nadine vom heutigen Musikverein spielten abschließend zusammen ein Lied und schickten die Gruppen weiter zum Lagerhaus. Von Anna und Sebastian in Empfang genommen, erfuhren die Teilnehmenden, ähnlich wie an der Station zuvor, durch einen Dialog zwischen Sebastian dem Bauern aus dem Jahre 1974 und Anna, der Büchereimitarbeiterin von 1997, einige Details und Geschichten zum Lagerhaus. Sebastian wollte sein Getreide abgeben und Hühnerfutter bei der BayWa abholen, welche in diesem Jahr das Lagerhaus übernommen hatte. Büchereimitarbeiterin Anna aber wollte doch nur in die neueröffnete Bücherei gehen. Nach kurzem Dialog wurde im Lagerhaus – unter den historischen Balken – die Geschichte der Bücherei erzählt. Wieder etwas aufgewärmt machten sich die Gruppen auf den kurzen Weg zur letzten Station der Führung. Leonie und Fabian, verkleidet als Bäcker, stellten die Geschichte einer der alten Bäckereien vor. Heute befindet sich in diesem Haus die Pension Ilona. Vor einem der ersten zweistöckigen Gebäude in Güntersleben wurde nicht nur die über die Backstube des letzten Bäckermeisters Valentin Rüth erzählt, sondern auch über das Handwerk im historischen Güntersleben. Vorgestellt wurden Berufe, die es in der modernen Welt so nicht mehr gibt, hierzu zählen der Büttner, der Kleber, der Schuster aber auch der Müller.
Alle Teilnehmenden konnten anschließend mit etwas mehr Wissen über die Vergangenheit nach Hause gehen.
Die Kolpingjugend bedankt sich bei Dr. Josef Ziegler, welcher uns mit Rat und Tat zur Seite stand und keine Frage bei den Vorbereitungen offen gelassen hat. Danke sagen wir auch Dorothea Schömig für das Einkleiden mit den historischen Klamotten.
Fabian Dobisch
KoJuGü