Unsere Hoffnungen sind vielfältig. Sie richten sich immer auf die Zukunft. Dass sie erfüllt werden, das können wir manchmal beeinflussen, oft auch nicht. Ein Leben ohne Hoffnung aber scheint uns wertlos. Woher aber nehmen wir Hoffnung?
Mit diesen Überlegungen versuchte sich beim Begegnungstag im November im Kolpinghaus der Diözesanpräses der Kolpingsfamilie, Herr Jens Johanni, mit den Senioren des Altenclubs „Spätlese“ auseinanderzusetzen. Er zeigte den Besuchern zunächst den Film „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ nach dem Roman von William P.Young. Das Schicksal der Hauptfigur, der nach eigener schwieriger Kindheit eines Tages sein geliebtes, jüngstes Kind vermisst und feststellen muss, dass es entführt und getötet worden ist, und daran fast zerbricht, berührte die Senioren tief. Er findet aber seine Ruhe wieder nach „einem Wochenende mit Gott“ in einer Hütte. Zwar war die Aufeinanderfolge der Szenen nicht immer leicht nachvollziehbar und auch die Darstellung der Dreieinigkeit Gottes als Mutter, Sohn und junger Frau für die Senioren gelegentlich verwirrend, doch fesselte das Thema und die vielen emotionalen Bilder. Erst am Schluss wurde vielen klar, dass es sich um einen Traum nach einem Unfall gehandelt hatte. Dem verzweifelten Familienvater aber brachte dieser Traum die Überzeugung, Gott liebt auch mich, versteht mich und ist immer bei mir. So gelingt es ihm, sein Schicksal anzunehmen, nicht nach Schuld zu fragen und mit der Hoffnung, dass es seiner kleinen Tochter jetzt gut geht, getröstet weiterzuleben.
Das reichhaltige Mittagessen an diesem Tag wurde schon genutzt für einen regen Austausch der Meinungen zu diesem Film. Im Anschluss daran gab es nochmals eine kurze Gesprächsrunde. Da Hoffnung am besten mit Licht darzustellen ist, regte der Referent an, die von ihm mitgebrachten Kerzen mit kleinen Schmuckteilchen zu verzieren. Gar mancher Bastler entdeckte da gerade seine kreative Seite in sich. Im Schein vieler verzierten Kerzen am Altar wurde in der Kirche noch ein gemeinsamer Wortgottesdienst gefeiert.
Zurück im Kolpinghaus ließ man sich Kaffee und Kuchen schmecken. Die Leiterin der Senioren bedankte sich herzlich bei Jens Johanni, der an dem Tag versucht hat, jedem ein Stück Hoffnung mitzugeben. Ein großer Dank ging auch an das gesamte Kuchen-, Küchen- und Bedienpersonal, alles auch Senioren, die wieder dafür gesorgt haben, dass jeder satt wurde und sich wohl gefühlt hat.